Deutsche Fernschachtreffen
Die Fernschachtreffen des BdF haben eine große Tradition. Noch lange bevor diese regelmäßig in jedem Jahr stattfanden, gab es unter den Fernschachfreunden immer wieder den Wunsch, sich persönlich einmal kennen zu lernen, stand man doch oft über Jahre hinweg durch den Zugaustausch in seinen Fernpartien miteinander in Kontakt. Dieser Kontakt erschöpfte sich in der Regel nicht allein im bloßen Austausch der Züge, sondern man kam sich brieflich auch persönlich näher im Gedankenaustausch und Brieffreundschaften entstanden.
Was lag näher als der Wunsch eines Zusammentreffens im Kreise gleichgesinnter Fernschachspieler. So gab es schon einige Jahre bevor das erste offiziell gezählte Fernschachtreffen im Jahre 1956 in Stadtprozelten am Main stattfand, drei sogenannte Vorläufer, was eigentlich bisher kaum bekannt sein dürfte. Das allererste Fernschachtreffen nach der Neugründung des deutschen Fernschachverbandes fand vom 24. Juni bis 2. Juli 1950 in dem kleinen Erzgebirgsstädtchen Frauenstein statt. Nur wenige Tage danach wurde vom 22. Juli bis 29. Juli 1950 in Kelheim an der Donau ein weiteres Treffen im Rahmen einer vom heimischen Schachverein organisierten Fernschachwoche veranstaltet. Letztlich ist auch das Treffen der Fernschachspieler in der Lutherstadt Eisenach vom 17. Juni bis 23. Juni 1951 zu nennen, zu dem bereits mehr als 50 Teilnehmer angereist waren.
Während anfänglich diese ersten Zusammentreffen ganz im Zeichen von reinen Schachturnieren standen und begleitende Familienangehörige eher selten waren, änderte sich dieses Bild schon sehr bald nach Einführung der regelmäßigen jährlichen Treffen. Auch die Nebenveranstaltungen gestalteten sich von Mal zu Mal vielseitiger und abwechslungsreicher. Gemeinsame Tagesausflüge gehörten schon früh zum festen Bestandteil des Programms.
Die Teilnehmerzahlen wuchsen von Jahr zu Jahr, ein Zeichen der zunehmenden Beliebtheit dieser Fernschachtreffen. Ein Rekord wurde im Jahre 1989 mit 420 Teilnehmern erreicht. Neben dem Tagesausflug, dem Preiskegeln, Minigolf und Skat gab es auch ein Tischtennisturnier, später kamen Turniersimultan und Wettwürfeln hinzu.
Der Mitbegründer des Weltfernschachs und Geschäftsführer des BdF, Hans-Werner von Massow, sprach gerne bei den jährlichen Treffen von "unserer großen Fernschachfamilie", und er hatte damit sehr wohl einen wahren Ausspruch getan. Viele der teilnehmenden Familien kennen sich seit mehr als 30 Jahren und sind durch bleibende Freundschaften weit über die Fernschachtreffen hinaus miteinander verbunden.
Der BdF veranstaltet keine Treffen, bei denen Begleitpersonen Außenseiter sind. Auch Kinder sind herzlich willkommen!
Als im Jahre 1990 in Schneverdingen nach der Wiedervereinigung alle deutschen Fernschachfreunde wieder gemeinsam ihre Treffen erleben konnten, erfüllte sich ein langer Traum vieler.
Der Vater der jährlichen Fernschachtreffen aber war Hans-Joachim Heitmann aus Uelzen, der bis 1987 viele Jahre die immense Organisation bewältigte.
Weitere Infos und Bilder finden Sie auf den Seiten des Schachfreundes Gerhard Hund (Teleschach).