In der Ortspresse erschien am 04. Juni 1968 folgender Artikel:
Großmeister gibt Simultanvorstellung an über 30 Brettern
Treffen des Bundes Deutscher Fernschachfreunde vom 1. bis 9. Juni in Königsfeld - 70 Turnierteilnehmer
Königsfeld. Der augenblicklich beste deutsche Schachspieler, Großmeister Lothar Schmidt aus Bamberg, wird im Rahmen des Jahrestreffens des Bundes Deutscher Fernschachfreunde vom 1. bis 9. Juni in Königsfeld am Montag, 3. Juni, einen Fachvortrag halten und am Dienstagabend im Hotel Brüdergemeine eine Simultan-Vorstellung an über 30 Brettern geben. Damit steigt noch die Bedeutung dieses deutschen Fernschachtreffens 1968, zu dem sich bis jetzt rund 70 Turnierteilnehmer und 30 Familienangehörige angemeldet haben.
Lothar Schmidt, der erst vor kurzem bei einem großen internationalen Turnier in Bamberg seine Zugehörigkeit zur Weltklasse mit hervorragenden Plazierungen bewiesen hatte, ist ein Schüler des verstorbenen Großmeisters Bogoljubow, an dessen Triberger Grab im Rahmen des Treffens ein Kranz niedergelegt werden soll. Dieser Plan brachte den Königsfelder Bürgermeister Scholz überhaupt erst auf die Idee, den Großmeister Lothar Schmidt einzuladen.
Die internationale Organisation der Fernschachfreunde erstreckt sich über 42 Länder, dem Bund Deutscher Fernschachfreunde gehören nach wie vor die Schachfreunde im anderen Teil des geteilten Deutschlands an. Sie korrespondieren das ganze Jahr über miteinander, spielen Fernschach und erfahren voneinander dabei auch persönliche Daten. Das jährliche Treffen, zu dem sich allerdings nur die westdeutschen Schachspieler sehen können, wird jedes Jahr zu einem fröhlichen Ereignis.
Der Vorsitzende des 1959 gegründeten Schachclubs Königsfeld und Leiter des Schachbezirks XI Schwarzwald, Ekkehard Meissel, hat mit seinen Mitarbeitern ein umfangreiches und unterhaltsames Programm organisiert. Der Begegnung und dem Kennenlernen soll der Samstagabend, 1. Juni, gewidmet sein. Zuvor, am Vormittag um 11 Uhr, ist bereits das Sonderpostamt geöffnet. Am Sonntag um 11.15 Uhr erfolgt eine Führung durch Königsfeld vom Zinzendorfplatz aus, um 14 Uhr beginnt die erste Runde des Nahschachturniers, das an den weiteren Tagen fortgesetzt wird. Am Montagabend steht das Treffen mit Großmeister Lothar Schmidt im Programm, am Dienstag um 9 Uhr ein Minigolf-Turnier, um 13 Uhr eine Sieben-Täler-Fahrt, in deren Rahmen die Kranzniederlegung in Triberg erfolgt. Am Abend findet die Simultanvorstellung des Großmeisters statt. Zur gleichen Zeit ist im Hotel Wagner ein Skatturnier angesetzt.
Am Mittwochabend sieht das Rahmenprogramm einen Kegelabend in der Villinger "Holzkiste" vor, ebenso am Donnerstagabend. Am Freitag wird ein Ausflug nach Straßburg und Colmar unternommen. Für den Abend wurde ein Briefmarkentauschabend angesetzt. Am Samstagabend treffen sich Einheimische und Gäste zu einem Unterhaltungs- und Tanzabend im Hotel der Brüdergemeine. Das Treffen endet am Sonntag, 9. Juni, schließlich mit einem Blitzturnier.
Im Rahmen des Treffens in Königsfeld lädt der Schachbezirk am Freitag, 7. Juni, in die Villinger Turnhalle zu einer Simultanvorstellung mit Ludwig Rellstab, einem internationalen Meister aus Hamburg, ein. Außerdem finden am Samstag, 8. Juni, ab 14.15 Uhr im Königsfelder Hotel der Brüdergemeine die Bezirks-Einzelmeisterschaften der Damen und Herren statt.
Weiterhin erschien folgender Artikel:
Königsfeld bereitete den Fernschachfreunden einen herzlichen Empfang
Gäste aus der ganzen Bundesrepublik - die Kämpfe um den Wanderpokal haben begonnen - Dr. Meyer, Hamburg, führt
Königsfeld. Mit einem Abend der Begegnung eröffnete der Bund deutscher Fernschachfreunde in dem festlich geschmückten großen Saal des Hotels der Brüdergemeine in Königsfeld das diesjährige Treffen. Der Bezirksleiter und 1. Vorsitzende des Schach-Clubs Königsfeld, Ekkehard Meissel konnte als örtlicher Organisator über 100 Mitglieder der großen Fernschachfamilie aus allen Teilen der Bundesrepublik begrüßen. (...) Im Namen des Präsidiums (Anmerkung: Hans-Werner von Massow) gratulierte er der Mannschaft der Bundesrepublik zu dem ausgezeichneten Erfolg bei der 5. Fernschach-Olympiade, bei der diese nach der CSSR und UdSSR den dritten Platz belegen konnte. Den ersten Platz errang die deutsche Vertretung in der Qualifikationsvorrunde für die 6. Fernschach-Olympiade. Zu diesem großartigen Erfolg sprach Hans-Werner von Massow den Spielern seine Anerkennung aus und überreichte an den Turnierdirektor des BdF, Kurt Wehling, Hamburg, die Bronzemedaillen für folgende Mitglieder der deutschen Olympiamannschaft: Dr. Dünhaupt, Klaus Engel, Joachim Prüß, Egon Ditt, Gerhard Flum und Wilfried Sauermann.
(...) Zu dem Treffen waren auch zwei Schweizer Fernschachfreunde aus Zürich gekommen, die von dem Präsidenten als alte Pioniere des Fernschachs vorgestellt und herzlich begrüßt wurden. Viele Philatelisten drängten sich bereits am Samstagvormittag an der Verkaufsstelle und dem eingerichteten Sonderpostamt, um die von ihnen begehrten Ersttagsbriefe und Sonderstempel zu erhalten. (...)
Ergebnisse der Veranstaltungen des 14. Deutschen Fernschachtreffens
Nahschachturnier
44 Teilnehmer, 9 Runden Schweizer System 1. Dr. Hermann Meyer (Stadtprozelten) 8 Punkte, 2. Heinz Hofmann (Düsseldorf) 7 Punkte, 3. Georg Beißer (Heilsbronn) 6,5 Punkte, 4. Erwin Werner (Düren) 6 Punkte, 5. Walter Wiese (Hamburg) 6 Punkte, 6. Gerhard Binder (Karlsruhe) 6 Punkte.
Blitzturnier
36 Teilnehmer, 3 Vorgruppen, 1 Endgruppen (Siegergruppe), 2 Trostrunden (A und B)
Endstand (Sieger der Endgruppen): Siegergruppe: 1. Rellstab (10 aus 11), 2. Dr. Meyer (9,5 Punkte), Beißer (8,5 Punkte). Trostrunde A: Schranz (7,5 aus 8), Trostrunde B: Binder (7 aus 8).