Das 40. Deutsche Fernschachtreffen fand in der Zeit vom 21. Mai bis zum 29. Mai 1994 in Braunlage statt.
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Etwas Besonderes - eine Schachanlage
im Inneren des Kurgastzentrums
Braunlage, mitten im Harz gelegen, der seinerseits zwischen den Städten Hannover, Magdeburg, Erfurt und Göttingen zu finden ist, trug sich als zweiter Ort dieser deutschen Urlaubsregion in die Liste der Austragungsorte der Fernschachtreffen ein.
Die erste Ansiedlung - es handelte sich um ein Hüttenwerk - bildete um 1200 die Keimzelle Braunlages. "Brunla", unter diesem Namen wurde der Ort im Jahre 1227 erstmals urkundlich erwähnt. Bis zum heutigen "Braunlage" machte der Name einige Wandlungen durch, von Brunenloha - Brunenlo - Braunlohe - Braunlahe und zuletzt Braunlah. Braunlage könnte "Brauner Wald" bedeuten. (Quelle: Website der Stadt Braunlage)
In der "Goslarsche Zeitung" erschien am 21. Mai 1994 folgender Artikel:
Deutsches Fernschachtreffen in Braunlage
Sonderpoststempel zum königlichen Spiel
Braunlage. Das 40. Deutsche Fernschachtreffen wird am heutigen Samstag, 21. Mai, in Braunlage eröffnet. Bis zum 29. Mai erwartet der Deutsche Fernschachbund (BdF) rund 450 Teilnehmer mit ihren Angehörigen aus ganz Deutschland sowie viele Gäste aus dem Ausland.
Zum zweiten Mal nach 1974 in Goslar treffen sich die Fernschachspieler nun wieder im Harz. In Braunlage erwartet die Teilnehmer ein buntes Programm, in dessen Mittelpunkt natürlich das Schachspiel steht. Die Schirmherrschaft für das Treffen hat Bürgermeister Albert Baumann übernommen. Als besonderer Gast wird der aus Berlin stammende Fernschach-Weltmeister von 1990, Dr. Fritz Baumbach, erwartet.
Nicht allein Schach steht während des Treffens in Braunlage im Mittelpunkt. Die Fernschachspieler starten mit ihren Familien zu vielfältigen Unternehmungen. Sportliche Aktivitäten wie ein Minigolfturnier stehen dabei ebenso auf dem Programm wie Exkursionen durch den Harz, unter anderem nach Wernigerode.
Start in die Tagung ist am heutigen Samstag, 21. Mai, mit einem Begrüßungsabend, der ebenso wie der Ausklang am 29.Mai auch dem geselligen Beisammensein dienen soll. Im Mittelpunkt steht dann allerdings die Preisverleihung des Schachturniers, das im Kurhaus über insgesamt neun Runden gehen soll.
Einige der Spieler, die sich seit Jahren allein "aus der Ferne" durch ihr Schachspiel per Postkarte kennen, werden sich hierbei zum ersten Mal von Angesicht zu Angesicht gegenübersitzen. So dient das Treffen denn auch ganz wesentlich dem Kennenlernen und dem Erfahrungsaustausch.
Der Deutsche Fernschachbund hat über 7300 Mitglieder und ist hinter Russland der zweitgrößte Fernschachverband der Welt. (...)
Besuch des Schachdorfes Ströbeck
Spiel mit natürlichen "Figuren"
Einige Teilnehmer des Treffens nutzten die Gelegenheit, um das Schachdorf Ströbeck zu besuchen. Der ganze Ort ist mit Schach verbunden, überall sieht man Schachmotive und bereits seit mehr als 180 Jahren ist an der Ströbecker Schule Schach obligatorisches Unterrichtsfach. Die voranstehenden Fotos zeigen die dortige Großschachanlage, um die herum viele Gäste die nächste Vorführung erwarteten.
In der Ortspresse erschien folgender weiterer Artikel:
Fernschachspieler Deutschlands treffen sich in Braunlage
Spieler von der Post enttäuscht
Braunlage. Sportler des "Königlichen Spiels" blicken zur Zeit nach Braunlage. Dort hält der Bund der Fernschachfreunde (BdF) sein 40. Bundestreffen ab. Schirmherr dieser Veranstaltung ist Bürgermeister Albert Baumann. Er begrüßte jetzt im Kurhaus der Hochharzstadt gemeinsam mit dem Veranstaltungsleiter der Kurverwaltung, Hannes Westphal, die mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses bundesweiten Treffens.
"Ich verstehe zwar nicht viel von Ihrem Spiel, aber ich weiß, daß es dort kein Abseits und keinen Elfmeter gibt", scherzte er in seiner Ansprache. Er stellte den Schachspielern den Harz und speziell die Stadt Braunlage mit ihrem Ortsteil Hohegeiß näher vor. "Ich habe die Schirmherrschaft für Ihre Veranstaltung gerne angenommen", bedankte sich das Stadtoberhaupt für diese Ehre.
Bundesvorsitzender des BdF ist Dr. Fritz Baumbach. Der Ex-Weltmeister im Fernschach beteiligt sich jedoch nicht am Nahschachturnier, das der BdF bei jedem Treffen spielt. Bis zum Sonnabend spielen die Fernschachspieler im Kurhaus in Braunlage neun Runden. Die Siegerehrung, Preisverteilung und der große Festabend mit Tanz werden dann am Sonnabend, 28. Mai, im größeren Kurhaus in Hohegeiß veranstaltet.
Dr. Fritz Baumbach bedauerte, daß die Fernschachspieler keine Preisermäßigung für ihre Postkarten von der Post bekommen haben. In einem Schreiben an Bundespostminister Wolfgang Bötsch habe er sich für einen günstigeren Tarif eingesetzt, weil die Fernschachspieler sich auch für die Völkerverständigung engagierten. (...)
Dr. Fritz Baumbach und Frau Margot Pöschel in
Wernigerode kurz vor Abfahrt des BdF-Sonderzuges
nach Benneckenstein.
Einfahrt des unter Dampf stehenden Zuges
In der "Goslarsche Zeitung" erschien am 1. Juni 1994 nach dem Abschluss des Treffens ein weiterer Artikel. Der folgende Link führt zu einer PDF-Datei, welche den damaligen Bericht zeigt (49,9 Kb).
