ICCF-Kongress in Llandudno (Wales) 2. Tag

von Dr. Stephan Busemann

Es wird in Kurzform über eine Reihe von Entscheidungen berichtet, die für Spieler und Team-Captains bedeutsame Änderungen in Turnieren bewirken, die ab 2019 gestartet werden.

ICCF-Turnierangelegenheiten

Medaillen für CCE- und CCM-Titelgewinner, die nicht persönlich auf dem Kongress anwesend sind, der dem Titelgewinn folgt, werden ab 2019* auf dem Kongress an die Delegierten übergeben, die sie dann den Empfängern zustellen. Der BdF setzt sich dafür ein, dass auch bisherige Titelgewinner ihre Medaillen erhalten.

Die Turniere Veteran's World Cup, World Cup und Webserver Open, die jeweils mehrere Hundert Teilnehmer anziehen, werden künftig in einer festen Abfolge gestartet: Ab 2019 findet der Verteran's World Cup alle zwei Jahre statt. In den Jahren dazwischen alternieren World Cup (ab 2020) und Webserver Open (ab 2022), die somit in vierjährigem Zyklus starten.

Eine ZÜ beendet die Partie künftig unwiderruflich. In Team-Turnieren erhält der Team-Captain künftig die Möglichkeit, die Uhr eines Spielers anzuhalten, wenn er diesen ersetzen möchte. Damit übernehmen Team-Captains Verantwortung, den Zeitverbrauch seiner Spieler im Auge zu behalten. Damit kann einem Spieler ein Sieg durch ZÜ des Gegners nicht nachträglich wieder weggenommen werden, wie das zur Zeit vorstellbar ist. Aus demselben Grund wird das Ergebnis im Fall einer ZÜ mit nachfolgender Abschätzung erst nach Abschluss des Abschätzungsprozesses veröffentlicht.

Wenn ein Spieler mit genehmigtem Rücktritt aufgrund einer Abschätzung verlieren soll, erfolgt automatisch eine Prüfung der Abschätzung in der Revisionsinstanz durch drei Personen. Diese können den Abschätzer künftig nur einstimmig überstimmen (bisher genügte 2:1). Der BdF hat für die Beibehaltung des 2:1 votiert, da dies zu eindeutigen Urteilen führt.

Team Captains dürfen dieses Amt künftig nicht für ein zweites Team im selben Turnier ausüben. Team Captains dürfen künftig den verbleibenden Urlaub eines Spielers ihrer Mannschaft aktivieren, wenn dieser dazu vorübergehend nicht in der Lage ist und eine Auswechselung nicht erforderlich wird.

Hat ein Spieler mehr als 10 ZÜs in allen Turnieren zusammen verübt, darf er künftig solange keine neuen Turniere mehr beginnen, bis er in einem Zeitraum von 90 Tagen ZÜ-frei ist. Dies richtet sich vor allem an Vielspieler, die ihre Partienmenge nicht mehr im Griff haben.

Künftig sollen Titelturniere normoptimiert aufgesetzt werden, so dass Spieler mit einer minimalen Anzahl von Siegen die avisierte Norm erreichen können. Das neue Verfahren verhindert, dass ein Spieler wegen relativ hoher Elozahl die angestrebte Norm gar nicht erspielen können. Dies trat bereits in einigen Fällen auf und führte natürlich zu Enttäuschung - man hat Startgeld für ein Turnier entrichtet, das einen nicht weiter bringt.

Der Vorschlag, die Damenolympiade und die Damenweltmeisterschaft durch einen Damenweltcup zu ersetzen, wurde abgelehnt (Bdf hatte das nach Rücksprache mit den eigenen Damen befürwortet).

Sitzung der Europazone (Zone 1)

Zonen-Direktor Andrey Pavlikov wird das Interesse an Postturnieren, Chess960 und Clubmannschaftsturnieren von den Delegierten erfragen. Konkrete Bitten um Rückmeldung werden demnächst auf diesem und anderen BdF-Kanälen veröffentlicht.

Mannschaftsturniere für wertungszahlschwächere Spieler sollen parallel zu den EU-Mannschaftsmeisterschaften starten (4 Spieler, Elo z.B. unter 2000).

[* Korrigiert am 30.08.2018. Zuvor stand hier fälschlich '2018'.]

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